Die Türme der Marktkirche bilden, vom Marktplatz aus gesehen, optisch die Bekrönung des Rathauses, was den Zusammenhang von Marktkirche und Rat betont und wohl der Grund dafür ist, dass man in Goslar auf die üblichen Rathaustürme verzichtete.
Nach den Bränden von 1589 und 1844 wurde der Nordturm jeweils als "offene Laterne" mit einer welschen Haube wieder aufgebaut. Von der 56 Meter hoch gelegenen einst mit Betten ausgestatteten Türmerstube aus wurde seitdem und bis zum 31. März 1904 ein wachsames Auge auf die Stadt geworfen, insbesondere, um Brände früh zu entdecken.
Unter der Dachkonstruktion hängen frei sichtbar die Stunden- und die Viertelstunden-Glocke. Im Jahre 2004 konnte dank der Unterstützung des Lionsclubs Goslar-Rammelsberg der 66 Meter hohe Nordturm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nach dem Erklimmen der 218 Stufen bietet sich den Besuchenden ein großartiger Blick auf die Stadt und in das weite Land. Innerhalb des Turmes sind die Glocken und das Weule-Uhrwerk von 1848 zu besichtigen.
Das in der Glockenkammer zwischen den Türmen untergebrachte Geläut der Marktkirche wurde 1848 in Goslar von Christian Heinrich Stützer aus Benneckenstein gegossen und kehrte 1947 unversehrt vom Hamburger "Glockenfriedhof" zurück.